Zum Nachdenken
Gefunden bei Albannikolaiherbst
Die Vorstellung, mein kleiner Junge könne von einer Bombe zerrissen oder invalidisiert werden,
nur weil der Westen nicht akzeptiert, daß er aus den besatzten Gebieten abzuziehen hat, ist furchtbar.
Es scheint allzu wenigen klarzusein, daß wir (also der Westen) uns in einem Krieg befinden, der nicht
mehr nach Clausewitz und schon gar nicht nach den “Gesetzen” eines materialen Kolonialismus geführt wird.
Auch von der Gegenseite gar nicht so geführt werden k a n n, denn was sollte der fundamentalistische Islamismus,
um sich zu wehren, eigentlich tun? Eine Armee aufstellen, dem Westen den Krieg erklären und dann vorrücken?
Welch eine Absurdität. Deshalb ist aus der Sicht der arabischen und zum Großteil auch afrikanischen Welt einzig
der Guerillakrieg opportun. Zumal es aus arabischer Sicht ein Befreiungskampf ist, der geführt wird; das sollte
hier niemand vergessen. Wer sich darüber hinaus der Tatsache bewußt ist, daß etwa seit Mitte des Ersten Weltkriegs,
ganz gewiß aber in jedem darauffolgenden Krieg e i n e s der strategischen Kalküle gerade der westlichen Kriegspateien
prinzipiell auf die ‘Schwächung’ der Zivilbevölkerung gerichtet war, der muß sich über Anschläge wie 9/11
oder jetzt dem in London weder wundern, noch darf er sich moralisch überheben. “500.000 sterbende Kinder
sind ein Preis, den wir zahlen müssen”, sagte Mrs. Albright, ich erinnere immer wieder daran, wobei ein besonderer
Zynismus darin besteht, daß nicht etwa e i g e n e Kinder gemeint sind, sondern die der Gegner. Wer immer für
einen Kriegseinsatz ist, ist damit notwendigerweise dafür, daß ihm Zivilisten, und zwar in signifikant hoher Zahl
, zum Opfer fallen. Und hat nun wirklich keinen Grund, über London zu klagen. Denn er hat es, letztlich, gewollt.
Klagen müssen die diesem rechthaberischen Krieg Geopferten nun g e n u g, das wird ihnen öffentliche Heuchelei
wenig mildern. Man vergesse zudem nicht, daß gerade Großbritannien einer der hervorragendsten
Kriegstreiberstaaten in Sachen Nahost gewesen ist und weiterhin ist.
Nun wäre zweifelsfrei auch eine Haltung möglich, die “die westlichen Werte” mit Gewalt durchsetzen will –
was sicher auch gelänge, allerdings um den Preis, daß man sich als Kolonialmacht definierte und das auch zugäbe:
Ja, wir w o l l e n dieses und jenes Land unterdrücken, denn wir haben genug militärische Macht.
Ja, wir n e h m e n Hunderttausende zerbombter, zerschossener, gequälter, gefolterter Opfer in Kauf,
wenn wir damit die H e r r e n bleiben (zu denen in diesem Fall auch “die Frauen” zählen) und uns die letzten
Rerserven fossiler Brennstoffe, also unseren Lebensstandard sichern. Ja, wir s i n d, wenn es denn sein muß,
auch zu Massenmorden bereit, denn das ist nur ein anderes Wort für Krieg. Wir wollen auf keinen Fall unsere
Vormachtstellung verlieren, weil wir unser eigenes moralisches System demjenigen anderer Völker für weit
überlegen halten. Wir nennen sie deshalb mit Recht ‘primitiv’. – Das ist möglich, gewiß, wenn auch entweder
um den Preis eines dauernden terroristischen Krieges oder um den einer Völkervernichtung g a n z ‘großen’ Stils.
Der westliche Neomoralismus scheint diese Haltung zu befördern
Die Vorstellung, mein kleiner Junge könne von einer Bombe zerrissen oder invalidisiert werden,
nur weil der Westen nicht akzeptiert, daß er aus den besatzten Gebieten abzuziehen hat, ist furchtbar.
Es scheint allzu wenigen klarzusein, daß wir (also der Westen) uns in einem Krieg befinden, der nicht
mehr nach Clausewitz und schon gar nicht nach den “Gesetzen” eines materialen Kolonialismus geführt wird.
Auch von der Gegenseite gar nicht so geführt werden k a n n, denn was sollte der fundamentalistische Islamismus,
um sich zu wehren, eigentlich tun? Eine Armee aufstellen, dem Westen den Krieg erklären und dann vorrücken?
Welch eine Absurdität. Deshalb ist aus der Sicht der arabischen und zum Großteil auch afrikanischen Welt einzig
der Guerillakrieg opportun. Zumal es aus arabischer Sicht ein Befreiungskampf ist, der geführt wird; das sollte
hier niemand vergessen. Wer sich darüber hinaus der Tatsache bewußt ist, daß etwa seit Mitte des Ersten Weltkriegs,
ganz gewiß aber in jedem darauffolgenden Krieg e i n e s der strategischen Kalküle gerade der westlichen Kriegspateien
prinzipiell auf die ‘Schwächung’ der Zivilbevölkerung gerichtet war, der muß sich über Anschläge wie 9/11
oder jetzt dem in London weder wundern, noch darf er sich moralisch überheben. “500.000 sterbende Kinder
sind ein Preis, den wir zahlen müssen”, sagte Mrs. Albright, ich erinnere immer wieder daran, wobei ein besonderer
Zynismus darin besteht, daß nicht etwa e i g e n e Kinder gemeint sind, sondern die der Gegner. Wer immer für
einen Kriegseinsatz ist, ist damit notwendigerweise dafür, daß ihm Zivilisten, und zwar in signifikant hoher Zahl
, zum Opfer fallen. Und hat nun wirklich keinen Grund, über London zu klagen. Denn er hat es, letztlich, gewollt.
Klagen müssen die diesem rechthaberischen Krieg Geopferten nun g e n u g, das wird ihnen öffentliche Heuchelei
wenig mildern. Man vergesse zudem nicht, daß gerade Großbritannien einer der hervorragendsten
Kriegstreiberstaaten in Sachen Nahost gewesen ist und weiterhin ist.
Nun wäre zweifelsfrei auch eine Haltung möglich, die “die westlichen Werte” mit Gewalt durchsetzen will –
was sicher auch gelänge, allerdings um den Preis, daß man sich als Kolonialmacht definierte und das auch zugäbe:
Ja, wir w o l l e n dieses und jenes Land unterdrücken, denn wir haben genug militärische Macht.
Ja, wir n e h m e n Hunderttausende zerbombter, zerschossener, gequälter, gefolterter Opfer in Kauf,
wenn wir damit die H e r r e n bleiben (zu denen in diesem Fall auch “die Frauen” zählen) und uns die letzten
Rerserven fossiler Brennstoffe, also unseren Lebensstandard sichern. Ja, wir s i n d, wenn es denn sein muß,
auch zu Massenmorden bereit, denn das ist nur ein anderes Wort für Krieg. Wir wollen auf keinen Fall unsere
Vormachtstellung verlieren, weil wir unser eigenes moralisches System demjenigen anderer Völker für weit
überlegen halten. Wir nennen sie deshalb mit Recht ‘primitiv’. – Das ist möglich, gewiß, wenn auch entweder
um den Preis eines dauernden terroristischen Krieges oder um den einer Völkervernichtung g a n z ‘großen’ Stils.
Der westliche Neomoralismus scheint diese Haltung zu befördern
Isl.LeuchtenderPfad - 29. Aug, 22:17